Internet und Stromverbrauch

Das Internet und sein Stromverbrauch

Wenn man dich fragt: „Ist Digitalisierung umweltfreundlich?“ Würdest du vermutlich schnell mit „ja“ antworten. Auf den ersten Blick stimmt das ja auch, man denke nur an Emails, die Papier ersetzen. Videokonferenzen statt Dienstreisen. Aber: Auch die Digitalisierung kostet Energie. Und zwar richtig viel. Greenpeace hat das mal ausgerechnet: Wäre die digitale Welt ein Land, dann würde dieses beim Stromverbrauch an sechster Stelle stehen. Aber wie kann das sein? Und was können wir dagegen tun?

Mehr als nur das Ladekabel

Zunächst denkt man beim Thema Stromverbrauch ans Ladekabel. Smartphone, Laptop, Tablet. Aber deren Stromverbrauch allein kann doch nicht so immens hoch sein? Ist er auch nicht. Doch jedes Mal, wenn wir ins Internet gehen, um zu recherchieren, Mails zu schreiben, Fotos zu verschicken oder Videos zu schauen, dann werden unsere Anfragen in Rechenzentren verarbeitet. Riesige Server, die rund um die Uhr laufen, gekühlt werden müssen und jede Menge Strom verbrauchen. Keine Überraschung: Netflix, Amazon Video, Youtube und Co brauchen besonders viel Strom. Bereits im Jahr 2017 wurden allein für Streamingdienste weltweit circa 200 Milliarden Kilowattstunden verbraucht. Insgesamt verbrauchen wir in Deutschland rund 47 Milliarden Kilowattstunden jährlich – Tendenz steigend. Je größer das Angebot, je smarter unsere Geräte und je schneller das Internet, desto höher wird auch der Stromverbrauch. Eine Suchanfrage bei Google verbraucht umgerechnet 200 Milligram CO2. Das klingt wenig, bis man die Zahl mit den 3,5 Milliarden täglichen Suchanfragen multipliziert.

Und die Lösung?

Einige Unternehmen versuchen bereits, die Abwärme der Rechenzentren als Heizenergie weiterzuverwenden. Andere geben an, ihre Energie bereits heute zu hundert Prozent aus erneuerbaren Energien zu beziehen – so zum Beispiel Google. Die Suchmaschine Ecosia verspricht, bis zu 80 Prozent ihres Gewinns an ökologische Aufforstungsprojekte zu spenden. Aber auch jeder Einzelne kann etwas unternehmen, um den Stromaufwand gering zu halten. Öfter mal Bücher lesen, statt Serien zu schauen zum Beispiel. Hatten wir uns ja sowieso vorgenommen.