Lohndumping in der Textilindustrie

Die Arbeitsbedingungen der NäherInnen

Ein Großteil unserer Kleidung wird in Fabriken in Asien produziert. Der Mindestlohn für Näherinnen in Bangladesch beträgt gerade aktuell 83 Euro im Monat. Ein Betrag der gerade so zum Überleben reicht. Die offizielle maximale Arbeitszeit beträgt 60 Stunden die Woche, diese wird aber wegen der hohen Anforderungen der Fabrikbesitzer an die NäherInnen oft überschritten. Der Gang auf die Toilette wird streng kontrolliert, sodass die Frauen sich dazu gezwungen fühlen wenig zu trinken, um nicht auf die Toilette gehen zu müssen. Für Essen bleibt ebenfalls nur wenig Zeit. Wird ein Fehler in der Arbeit entdeckt, wird ihnen der Lohn gesenkt oder es droht sogar die Kündigung. Schlechte Arbeitsbedingungen und enorme psychische Belastung sorgen häufig zu Erkrankungen. Eine Krankenversicherung können sich allerdings nur die Wenigsten leisten. Maßnahmen, die allerdings notwendig sind, damit T-Shirts weiterhin für gerade einmal 4,99 Euro in unseren Mode Geschäften zu haben sind.

Neue Märkte für die Branche

Zuvor war es noch China, das als Werkbank für die großen Modehäuser aus dem Westen galt. Als dort jedoch die Löhne und Lebensbedingungen stiegen, zogen die Hersteller für „fast fashion“ weiter in Länder wie Bangladesch, Indonesien oder Vietnam. Doch auch dort macht sich so langsam Widerstand breit. Es kam in der Vergangenheit immer wieder zu Protesten und Streiks, bei denen die ArbeiterInnen für mehr Lohn demonstrierten. Zum Teil wurden diese auch umgesetzt, die Arbeitsbedingungen bleiben allerdings weiterhin schlecht.

Damit Kleidung allerdings weiterhin so billig wie bisher bleibt sucht sich die Industrie wieder neue Märkte, um so günstig wie möglich zu produzieren. Fündig wird sie dabei in Afrika. Dort sind selten Mindestlöhne vorgeschrieben. Daher verlagern viele Fabriken jetzt schon ihre Produktion auf den afrikanischen Kontinent.

Und was kann ich dagegen tun?

Die Nachfrage schafft das Angebot. Solange wir also nach billigen Klamotten verlangen wird diese uns auch angeboten. Also bei der nächsten Shopping Tour sich vielleicht einfach mal fragen, brauche ich das wirklich? Habe ich nicht genau so etwas Ähnliches eh schon in meinem Schrank liegen? Gänzlich auf neue Klamotten muss aber natürlich auch nicht verzichtet werden, es gibt auch zahlreiche Möglichkeiten nachhaltig zu ein zu kaufen. Zum einen wird über Second Hand die Kleidung möglichst lange benutzt und können somit auch noch von anderen Menschen genutzt werden ohne dass dafür neue Kleidung produziert werden muss. Zum anderen kannst du beim Kauf von neuen Klamotten auf bestimmte Siegel achten. Diese versichern dir nicht nur, dass die Mode unter fairen Bedingungen hergestellt wurde, sondern sind auch ein Garant für hohe Qualität.

Das Motto beim Shopping sollte daher lauten „less is more“. Kleidung aus hoher Qualität und hergestellt unter fairen Bedingungen können dir somit noch lange Freude bereiten.

Die bekanntesten und zuverlässigsten Siegel wären das GOTS, Fair Wear Foundation, Fair Trade & IVN Best Standard. Diese bestätigen, dass das Produkt von der Rohstoff Beschaffung, bis zur endgültigen Verarbeitung unter fairen Bedingungen hergestellt wurden und qualitativ hochwertige Bio Rohstoffe verwendet werden.

In unserem Sortiment findest du dazu passende Mode, die mit diesen und weiteren Siegeln ausgestattet sind, somit wird dir garantiert, dass du mit deinem Kauf keine unfairen Bedingungen unterstützt.

Quellen: Greenpeace, Tagesschau, Brüser C.