Glutenallergie

Ungefähr 1 von 200 Menschen in Deutschland leidet unter Glutensensitivität oder sogar einer Glutenallergie (Zöliakie). Aber was ist Gluten überhaupt und in welchen Lebensmitteln befindet es sich?

Schon gewusst?

Gluten wird auch als „Klebereiweiß“ bezeichnet, denn viele Nahrungsmittel (Brot, Kekse etc.) werden durch Gluten zusammengehalten. Enthalten ist Gluten in verschiedenen Getreidearten, wie beispielsweise Weizen, Dinkel, Roggen, Gerste, Hafer, aber auch in Grünkern, Urkorn und Emmer. Für Betroffene sind auch Nahrungsmittel ungeeignet, die Spuren von diesen Getreidearten enthalten. Symptome einer Glutenallergie sind vor allem im Magen- und Darmtrakt zu finden, und können sehr individuell ausfallen. Typisch sind aber Blähungen, Übelkeit, Völlegefühl, Appetitlosigkeit oder Durchfall. Bei einer Sensitivität sind die Symptome weniger ausgeprägt. Bereits kleine Mengen an Gluten können die Dünndarmschleimhaut schädigen und entzünden. Dadurch bilden sich die Darmzotten zurück und es können nicht mehr genug Nährstoffe aufgenommen werden. Nebenwirkungen einer Zöliakie sind daher auch meistens Nährstoffmängel.

Bei der Feststellung, ob eine Glutenallergie vorliegt, ist es wichtig zunächst mit der eigenen Hausärztin/Hausarzt und dann ggf. auch mit Gastroenterologen abzuklären, ob eine Sensitivität oder Allergie vorliegt. Dies geschieht durch verschiedene (Blut-)Tests und auch Gewebeprobeentnahmen aus dem Dünndarm. Die richtige Diagnose kann jedoch nur erfolgen, wenn nicht eigenmächtig vorher schon auf glutenfreie Nahrung umgestellt wurde. Durch eine Nahrungsumstellung können die Tests verfälscht werden, weswegen diese Umstellung erst nach Absprache mit ärztlichem Fachpersonal erfolgen sollte. Das Bundeszentrum für Ernährung und die deutsche Gesellschaft für Ernährung warnen davor, glutenfreie Produkte zu konsumieren, ohne eine Diagnose vom Arzt zu haben. Diese Produkte wurden speziell für Menschen entwickelt, die eine Sensitivität oder Allergie haben, anstelle des Klebeeiweißes befindet sich in manchen Produkten mehr Zucker oder Fett. Eine glutenfreie Ernährung ist nicht gesünder für Menschen, die keine Unverträglichkeit haben, sondern in vielen Fällen komplizierter und teurer.

Glutenfreie Produkte sind an einer durchgestrichenen Ähre auf der Verpackung erkennbar. Leider ist der Verzicht auf glutenfreie Produkte die einzig sinnvolle Therapie, da auch kleine Mengen an Gluten Symptome auslösen können. Eine Glutenallergie selbst ist nicht heilbar, weswegen ein lebenslanger Verzicht notwendig ist. Doch auch ohne Gluten ist eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung möglich. Es gibt viele Getreidearten, die kein Gluten enthalten. Beispiele sind Buchweizen, Reis, Hirse und Quinoa. Auch wenn eine Umstellung zunächst schwierig erscheint, so gibt es viele Anlaufstellen, die Hilfestellungen bieten, das Bundeszentrum für Ernährung und die Deutsche Gesellschaft für Ernährung sind zwei Beispiele dafür.