Recyceltes Polyester

Material: Recyceltes Polyester

Kein Material ist so populär in der Bekleidungsindustrie – und vor allem in der Fast-Fashion-Branche – wie Polyester. Über 52 Millionen Tonnen Polyesterbekleidung produzieren wir weltweit jährlich. Laut WWF landet jede Minute eine Lastwagenladung Plastikmüll in unseren Meeren, zwischen acht und 13 Tonnen jährlich. Da klingt die Idee, Polyester zu recyceln, statt auf neues Erdöl zurückzugreifen, sehr logisch. Wir verraten dir, was dahinter steckt – und welche Probleme dennoch weiterhin bestehen.

Wie funktioniert das Recycling von Polyester?

Es gibt zwei Möglichkeiten, PET zu recyceln: mechanisches und chemisches Recycling. Beim mechanischen Recycling wird eine Kunststoffflasche gewaschen, zerkleinert und dann in einen Polyesterchip zurückverwandelt, der dann den traditionellen Prozess der Faserherstellung durchläuft. Beim chemischen Recycling wird ein Kunststoffabfallprodukt in seine ursprünglichen Monomere zurückverwandelt, die von neuem Polyester nicht zu unterscheiden sind. Diese können dann in das reguläre Polyesterherstellungssystem zurückgeführt werden.

Der größte Teil des recycelten Polyesters wird durch mechanisches Recycling gewonnen, da es das kostengünstigere der beiden Verfahren ist und außer den Reinigungsmitteln, die für die Reinigung der Ausgangsmaterialien benötigt werden, keine Chemikalien benötigt. Allerdings können die Fasern durch den mechanischen Prozess ihre Festigkeit verlieren und müssen daher mit neuen Fasern gemischt werden. Nach dem Recyclingprozess wird das gewonnene Garn zur Herstellung neuer Textilien und Schuhe verwendet. Auch bei Avocadostore findest du viele Produkte, die anteilig oder komplett aus recyceltem Polyester bestehen, unter anderem Regen- und Fleecejacken, Sportbekleidung, Rucksäcke und Sneaker.

Wie nachhaltig ist recyceltes Polyester?

Aus PET-Flasche wird T-Shirt: Recycling ist eine großartige Möglichkeit, den Müll in den Meeren und auf unseren Deponien ein wenig zu reduzieren. Die Produktion von recyceltem Polyester erfordert weit weniger Ressourcen als die von neuen Fasern und verursacht weniger CO2-Emissionen. Definitiv also eine nachhaltigere Option für unsere Garderobe, als Kleidung aus neuem Polyester.

Wir müssen uns jedoch darüber im Klaren sein, dass es immer noch nicht biologisch abbaubar ist und Jahre braucht, um zu verschwinden, sobald es weggeworfen wird. Außerdem setzt es immer noch bei jedem Waschgang Mikrofasern frei. Doch könnte man nicht alles Polyester der Welt immer und immer wieder recyceln und müsste so nie wieder neues produzieren? So einfach ist es leider nicht. Viele Kleidungsstücke bestehen aus einer Mischung aus Polyester und anderen Materialien. In diesem Fall ist es schwieriger, wenn nicht gar unmöglich, sie zu recyceln. Selbst Kleidung, die zu 100 Prozent aus Polyester besteht, kann nicht ewig recycelt werden, das Material verliert irgendwann an Stabilität.

Quellen: Close the Loop, CFDA