Faire Kleidung

Als 2013 die achtgeschossige Textilfabrik Rana Plaza in Bangladesh zusammenbrach, kamen dabei 1135 Menschen ums Leben und fast 2500 weitere wurden verletzt. Es stellte sich heraus, dass der Eigentümer Tausende Näherinnen gezwungen hatte, weiter ihrer Arbeit nachzugehen in einem Gebäude, das bereits erste Risse aufzeigte. Dieses tragische Unglück stellte eine Zäsur dar und lenkte den Fokus auf die Arbeitsbedingungen in den Textilfabriken. Forderungen nach ausreichend Arbeitsschutz, geregelten Arbeitszeiten, angemessenem Lohn und der Abschaffung von Kinderarbeit wurden immer lauter.

Du trägst die Verantwortung

Für uns als Konsumenten heißt das, dass wir mit jeder Kaufentscheidung auch eine Verantwortung für die Produktionsbedingungen tragen – und somit auch für die Näherinnen in den Fabriken.
Fair Fashion – Slow Fashion – nachhaltige Kleidung: viele Namen, ein Ziel. Faire und menschenwürdige Bedingungen für diese Menschen schaffen.

Folgende Siegel bieten dir eine Orientierung, wenn du sichergehen willst, dass die Kleidung, die du trägst, auf dieses Ziel einzahlt. Die Zertifizierung und Kontrolle der Standards prüfen unabhängige Instanzen:

  • Fair Wear Foundation (FWF)
  • GOTS Global Organic Textil Standard
  • Fairtrade
  • Grüner Knopf

Mit Slow Fashion schaffen wir eine nachhaltige Alternative zur sogenannten Fast Fashion, die in den letzten Jahren immer stärker in die Kritik gekommen ist. Hier verkommt Kleidung zur reinen Wegwerfware. Minderwertige (und oftmals auch synthetisch erzeugte) Stoffe werden möglichst kostengünstig zu sich immer schneller ablösenden Kollektionen verarbeitet. Einige Labels bringen alle zwei Wochen ein neues Sortiment auf den Markt. Die Endverbraucher kaufen viele dieser Kleidungsstücke nur für den einmaligen Gebrauch, ein Teil der Klamotten wird sogar entsorgt, bevor sie jemals getragen werden.

Slow down

Ein Gegengewicht kannst du setzen, wenn du bewusst auf die Qualität und die Arbeits- und Produktionsbedingungen der Textilen achtest. Auf Slow Fashion zahlt auch ein, wenn du dich als erstes fragst, ob du ein bestimmtes Kleidungsstück überhaupt benötigst – oder es Second Hand kaufen kannst, mit der besten Freundin Klamotten tauschen oder vielleicht doch etwas, was du schon besitzt, so neu kombinieren kannst, dass du dich darin besonders fühlst. Beim Minimalismus-Trend (oder auch Capsule Wardrobe) wird der eigene Kleiderschrank so kuratiert, dass dein Kleidungskonsum zurückgefahren wird und du Ressourcen schonst. Du investierst in langlebige und zeitlose Basic-Pieces, die immer wieder neu kombiniert werden können.
Auch gibt es schon erste Konzepte, die Kleidung ähnlich wie Bücher über einen bestimmten Zeitraum verleihen. Du zahlst einen Mitgliedsbeitrag und bekommst so Zugang zu einem schier endlosen Kleiderschrank – und kannst dich daraus regelmäßig bedienen.