Fast Fashion: Wie Kinder für unsere T-Shirts leiden müssen
„Arbeiten, für die Kinder zu jung sind oder die gefährlich oder ausbeuterisch sind, die körperliche oder seelische Entwicklung schädigen oder die Kinder vom Schulbesuch abhalten.“ So lautet die Definition für Kinderarbeit. Schätzungen zufolge sind 152 Millionen Kinder und Jugendliche im Alter zwischen fünf und 17 Jahren Kinderarbeiter – das ist fast jedes zehnte Kind! Und fast die Hälfte dieser Kinder und Jugendlichen sind unter zwölf Jahre alt. Ebenfalls traurig: Wenn wir Fast Fashion kaufen, unterstützen wir Kinderarbeit.
Kinderarbeit in der Textilindustrie
Vor allem in der Textilindustrie Asiens ist Kinderarbeit leider keine Seltenheit. Das bedeutet: lange Arbeitstage, Kontakt mit giftigen Chemikalien und gefährlichen Maschinen und Werkzeugen. Auch bei der Baumwollernte müssen in vielen Ländern oft Kinder mithelfen: In Usbekistan werden ganze Schulklassen im Sommer dazu verpflichtet. Von den Pestiziden bekommen sie Flecken auf der Haut, ihre Haare verfärben sich. Mädchen, die in Spinnereien arbeiten weisen oft Verletzungen an den Händen auf, manchmal fehlen ihnen Finger, sie leiden an Atemwegserkrankungen und haben Haltungsschäden.
Besonders die Textilbranche ist sehr stark betroffen. Dort kann die Arbeit sehr gefährlich sein. Chemikalien, giftige Metalle und die langen Arbeitszeiten sind eine große Belastung für die Gesundheit der Kinder. Jedoch haben sie in der Regel keinen Arbeitsschutz oder eine Krankenversicherung.
Kinderarbeit abschaffen – aber wie?
Kinder arbeiten nicht, weil sie möchten, sondern weil sie keine Wahl haben. Sie arbeiten, um das Überleben ihrer Familie zu sichern, weil sie sonst verhungern würden. Würde man Kinderarbeit einfach verbieten, würden diese Kinder vor lauter Verzweiflung gegebenenfalls mit Drogenhandel oder Prostitution Geld verdienen. Bildung ist deshalb der einzige nachhaltige Ausweg. Kostenlose Schulbildung, eine Schulpflicht und Mindestlöhne für arbeitende Erwachsene. Ein Lichtblick: Die Vereinten Nationen haben sich darauf geeinigt, jegliche Form von Kinderarbeit bis 2025 abschaffen zu wollen. Ob das gewährleistet werden kann, vor allem auch hinsichtlich der Kindersklavenarbeit, die oft im Verborgenen stattfindet, ist fraglich.
Was können wir tun?
Das Thema Kinderarbeit muss immer und immer wieder angesprochen werden, damit es im Bewusstsein der Menschen wirklich ankommt, so unbequem wird, dass keiner mehr die Augen vor der Wahrheit verschließen kann. Keiner möchte, dass sein T-Shirt von Kindern produziert wird – und dennoch schaffen viele es, diese unangenehme Wahrheit zu verdrängen. Doch woher wissen wir, welche Kleidung nun von Kindern gefertigt und welche fair produziert wurde? Dabei helfen uns diverse Siegel wie der GOTS oder Fairtrade Cotton. Wer mehr tun will, kann an Organisationen wie Unicef spenden, die sich für eine nachhaltige Beseitigung von Kinderarbeit einsetzen, indem sie den Kindern eine Perspektive im Leben geben.
Wichtige Themen zum Informieren: