Sind Schnittblumen nachhaltig?

Schnittblumen: Schlechte Ökobilanz durch lange Transportwege

Ein großer Blumenstrauß im Zimmer macht viel her, in Sachen Nachhaltigkeit besteht bei vielen Schnittblumen allerdings noch Verbesserungsbedarf. Unter anderem ist da die lange Reise, welche bis in den Laden häufig zurückgelegt wird – Rosen stammen zum Beispiel zum großen Teil aus Kenia. Doch auch ein regionaler Kauf ist nicht unbedingt besser: Für eine ständige Verfügbarkeit werden Blumen hier gelegentlich in beheizten Gewächshäusern aufgezogen, wobei dies immerhin vermehrt mithilfe erneuerbarer Energien geschieht.

Fairtrade- und Bio-Blumen
Weitere Punkte in Sachen Nachhaltigkeit büßen viele Schnittblumen durch einen konventionellen Anbau ein. Der starke Einsatz von Pestiziden sowie ein enormer Wasserverbrauch schaden nicht nur der Umwelt, sondern auch der anwohnenden Bevölkerung. Wasser ist in den Anbauländern ohnehin nicht selten eine knappe Ressource und Pestizide können das Grundwasser und den Boden vergiften. Beim Bio-Anbau haben Pestizide und Co. hingegen keinen Platz und mit Wasser wird deutlich sparsamer umgegangen. Für die volle Ladung Nachhaltigkeit dürfen außerdem angemessene Arbeitsbedingungen nicht fehlen. Der Anbau von Schnittblumen involviert häufig geringe Löhne, wenig Sicherheit, lange Arbeitszeiten sowie Kinderarbeit. Zum Glück setzen sich verschiedene unterstützungswerte Organisationen für die Rechte von Arbeiter*innen ein.

Tipps für nachhaltige Schnittblumen

  • Blumen aus Bio-Anbau kaufen: Mit Siegeln wie das von Demeter oder Bioland kann man sich Blumen aus biologischer Landwirtschaft sicher sein.
  • Fairtrade Blumen: Das Siegel des Flower Label Program (FLP) sowie das Fairtrade Siegel kennzeichnen faire Bedingungen für Arbeiter*innen.
  • Lokal und saisonal kaufen: Dies verringert die CO2 – Belastung durch lange Transportwege und ermöglicht gleichzeitig den Verzicht auf Blumen aus Gewächshäusern. Die Herkunft kann im Blumenladen erfragt werden, oder man bedient sich an lokalen Ständen auf Wochenmärkten.
  • Müll vermeiden: in Papier gewickelte Sträuße aus dem lokalen Blumenladen oder vom Wochenmarkt stellen die umweltfreundlichere Alternative zu in Plastik abgepackten Sträußen dar.
  • Selbst pflücken: Anstatt Blumen zu kaufen, kann man sich auch einfach selbst an Wildblumen bedienen. Vielerorts gibt es extra Felder zum Blumenpflücken, auf diese Weise handelt man lokal, regional und kann Plastikverpackungen einfach vermeiden.

Ohne großen Aufwand kann man Wildblumen außerdem selbst im eigenen Garten, auf dem Balkon oder der Fensterbank anbauen. Auf Avocadostore findet man nachhaltiges Bio-Saatgut, um das eigene Heim zu verschönern und gleichzeitig einigen Insekten eine Freude zu machen.