Nachhaltige Elektronik

Smartphone, Fernseher, Computer, Smartwatch, ein neuer Mixer, Fön: In unserem Alltag nutzen wir mittlerweile immer mehr große und vor allem kleine Elektrogeräte. Gerade bei Kleinelektronik gibt es schneller Neuheiten, als man überhaupt noch den Überblick behalten kann – und eine Generation wird von der nächsten abgelöst. Dabei werden bei der Rohstoffgewinnung u.a. von Seltenen Erden größtenteils Umweltstandards und Arbeitsrechte missachtet. Konfliktrohstoffe werden sie deshalb genannt, weil die Mehrheit der Materialien nicht nur aus Bergminen stammt, in denen Kinderarbeit noch immer gang und gebe ist, sondern diese Minen auch in Regionen liegen, die politisch instabil sind, und die Einnahmen aus dem Schürfen an Warlords und Rebellengruppen fließen. Viele Smartphonehersteller scheren sich nicht um diese Konflikte und die Umweltzerstörungen, aber es gibt Ausnahmen wie das Fairphone, in dem konfliktfreie Rohstoffe verbaut werden. Zusätzlich unterstützt das Unternehmen Initiativen, die sich für die Rechte der Arbeiterinnen und Arbeiter einsetzen.
Gerade in Handys werden Dutzende verschiedene Materialien verbaut, die aus der ganzen Welt importiert werden und eine große CO2-Last verursachen. Die Frage ist berechtigt, ob es überhaupt nachhaltige Elektronik geben kann? Die Antwort ist kompliziert.

Die erste Frage: Brauche ich das?

In jedem Fall können wir unser Nutzungsverhalten nachhaltiger machen.
Die Werbung versucht uns täglich zu verführen, noch ein neues Gadget zu kaufen. Gerade deshalb ist die erste wichtigste Frage immer: Brauche ich dieses Gerät? Außerdem solltest du darauf achten, dass die Anschaffungen langlebig und von höherer Qualität sind. Eine weitere Frage, die du dir stellen solltest: Kann ich es gebraucht kaufen? Mittlerweile gibt es auch Anbieter, über die man Kleingeräte mieten kann und sie so im besten Falle von mehreren Personen benutzt werden.
Auch bei Hüllen und Verpackungen solltest du auf die verwendeten Materialien achten. Viele dieser Accessoires gibt es beispielsweise aus nachhaltigem Kork, Filz oder aus einem Bio-Kunststoff und Weizengemisch aus Abfällen der Landwirtschaft. Das dänische Unternehmen Kreafunk achtet bei seinen Geräten darauf, dass die verwendeten Textilien aus recyceltem Polyester sind und die Holzummantelungen ein FSC-Siegel haben. Zudem wird ein Teil des Erlöses an das Projekt „The Ocean Cleanup“ gespendet, das es zum Ziel hat, den Plastikmüll aus unseren Meeren einzusammeln.

Die richtige Entsorgung

Elektrogeräte gehören nicht in den Hausmüll, sondern in spezielle Container. Bei Kleingeräten haben die Händler eine Rücknahmepflicht, die du nutzen solltest. Wenn dein Gerät nicht kaputt ist, du es aber nicht mehr haben möchtet, verkaufe oder tausche es. Vielleicht braucht einer deiner Freunde den Mixer, den du aus der Küche verbannen willst? Zudem gilt: Kaputt ist nicht gleich kaputt. In Repair-Cafés und auf Onlineplattformen kannst du dir Hilfe holen – vielleicht musst du nur den Akku austauschen oder ein neues Kabel anschließen, damit dein Gerät wieder läuft.

Hier kannst du noch mehr über die richtige Entsorgung von Elektromüll erfahren.