Earth Overshoot Day

Der Earth Overshoot Day – oder auch: Unsere Ressourcen sind aufgebraucht!

Jedes Jahr berechnet das Global Footprint Network den Tag, an dem die natürlichen Ressourcen, welche unser Planet uns jährlich zur Verfügung stellen könnte, aufgebraucht sind. 2022 war es der 28. Juli. Diesen Tag nennt man Earth Overshoot Day, oder auch Erdüberlastungstag. Was es genau damit auf sich hat, wie er berechnet wird und welche Konsequenzen daraus gezogen werden, schauen wir uns einmal genauer an.

Das Konzept

Mit der Berechnung des Earth Overshoot Day will die Organisation die Endlichkeit biologischer Ressourcen verdeutlichen. Dafür kalkulieren sie den globalen ökologischen Fußabdruck und stellen ihn der globalen Biokapazität gegenüber: Wie viele Rohstoffe verbrauchen wir, wie viel CO2 produzieren wir. Ab dem Tag, an dem die Ressourcen theoretisch aufgebraucht sind und die Erde nicht mehr CO2 aufnehmen könnte, verschulden wir uns quasi bei ihr – und die bittere Wahrheit ist, dass wir diese Schulden nicht begleichen. Im Gegenteil, der Earth Overshoot Day fällt jährlich auf ein früheres Datum: 2003 wurde der 22. September berechnet, 1993 der 21. Oktober. Im Jahr 1961 war es sogar der 15. Mai 1962 – das heißt, damals schrieben wir noch schwarze Zahlen, um bei der Analogie zu bleiben. Mittlerweile stehen wir mit rund 19 Jahren in der Kreide, was sich in Form von Treibhausgasen und Zerstörung der Biodiversität äußert.

Mögliche Lösungsansätze

Das bereits genannte Global Footprint Network hat über 100 Ideen präsentiert, wie wir den Erdüberlastungstag weiter nach hinten verschieben können. Unsere Ernährung beansprucht 55 Prozent der Biokapazität der Erde. Wenn die Lebensmittelverschwendung auf die Hälfte reduziert werden würde, dann könnten wir den Overshoot Day damit 13 Tage nach hinten verschieben. Würde die Fahrradinfrastruktur überall so gut ausgebaut werden, wie in den Niederlanden, könnten wir damit neun Tage herausholen. Und wenn Strom überall durch Windkraft erzeugt wird, gibt uns das noch einmal zehn Tage. Und: 60 Prozent unseres globalen Fußabdrucks besteht aus CO2-Emissionen. Um dem Klimawandel effektiv gegenzusteuern, müssen wir diesen noch vor dem Jahr 2050 auf null reduzieren.