Non Bathing

Non Bathing – sinnvoll oder unhygienisch?

Studien zufolge duschen 66 Prozent der Deutschen einmal am Tag. Ist doch auch hygienisch, oder? Für viele ist die Dusche am Morgen ein Ritual, genau wie Kaffee trinken, ohne welches sie nicht richtig wach werden. Und auch nach einem langen, harten Tag schlüpfen wir lieber frisch geduscht zwischen die Laken, statt verschwitzt. Doch in letzter Zeit hört man immer mehr Stimmen die sagen, man solle eben nicht täglich duschen. Diese Aussage kommt aus zweierlei Richtungen: Zum einen von Dermatolog:innen, zum anderen von Klimaschützern. Ob für die Haut oder für die Umwelt, Non Bathing ist ein Trend, den wir uns mal genauer anschauen wollen.

Wie genau funktioniert Non Bathing?

Der Name ist vielleicht ein wenig irreführend: Non Bathing bedeutet natürlich nicht, dass man die Haut nie wieder mit Wasser reinigt, wie es übrigens Sonnenkönig Louis XIV getan haben soll, der der Meinung war, zweimal im Leben zu baden reiche aus, die Zwischenzeit könne man mit Parfüm und Puder überbrücken. Es geht jedoch darum, das Duschen stark zu reduzieren, auf ein- bis dreimal pro Woche. Gewisse Körperregionen wie Gesicht, Achseln, Füße und den Intimbereich können natürlich trotzdem täglich gereinigt werden, ganz einfach mit einem nassen Waschlappen. Das schont die Haut, sorgt für Hygiene und spart eine ganze Menge Wasser.

Die Vorteile von Non Bathing

Je weniger Wasser wir verbrauchen, desto besser für die Umwelt, klar. Auch die Temperatur macht einen Unterschied, je heißer wir duschen, desto mehr Energie wird verbraucht. Neben den klaren Vorteilen für die Umwelt profitiert auch unsere Haut vom selteneren Kontakt mit Wasser und vermeintlichen Pflegeprodukten. Duschgel reinigt nämlich nicht nur, es entfettet auch unsere Haut, ebenso heißes Wasser. Wenn der natürliche Säureschutzmantel der Haut angegriffen wird, kann diese trocken werden und sich vor Schadstoffen und Erregern nicht mehr optimal schützen. Juckreiz und Rötungen können die Folge sein. Seltenere, kürzere und kühlere Duschen verträgt unsere Haut viel besser, am besten mit mildem Duschgel ohne unnötige Duft- und Konservierungsstoffe.

Für wen ist Non Bathing nicht geeignet?

Wer viel schwitzt, körperlich sehr aktiv ist und/oder täglich mit Schmutz und Keimen in Kontakt kommt, für den kann es gesünder sein, täglich zu duschen. Auch bestimmte Hautkrankheiten erfordern tägliche Reinigung und Pflege, im Zweifel am besten mit einem Dermatologen abklären. Ansonsten spricht nichts dagegen, den Wasserverbrauch zu reduzieren und den Non Bathing Trend mal auszuprobieren.