Artenschutz: Wie wir helfen können

Gefährdete heimische Tierarten und wie wir ihnen helfen können

In Deutschland gibt es etwa 70.000 Tiere, Pflanzen und Mikroorganismen. Für viele von ihnen wird es langsam eng: Klimawandel und Verknappung des Lebensraums sind zwei der Hauptursachen dafür, dass immer mehr Arten vom Aussterben bedroht sind. Seit neuestem ist auch der Igel davon betroffen. Was das bedeutet und was wir dagegen tun können.

Welche Arten in Deutschland sind bedroht?

Um es kurz zu machen: Mehr als man denkt. Die Liste wäre zu lang, um sie hier abzubilden. Laut WWF sind ein Drittel aller bei uns heimischen Säugetiere gefährdet, insgesamt gelten über 7.000 Tierarten in Deutschland als gefährdet. Darunter Feldhase, Luchs und Gartenschläfer. Auch Vögeln wie dem Kiebitz fehlt bald der Raum zum Leben und im Wasser sieht es kaum besser aus: Die Dorschbestand geht seit Jahren rapide zurück. Und der mit dem Delfin verwandte Schweinswal fühlt sich in der Ostsee auch nicht mehr wohl. Die Sumpfschildkröte, der Nerz und der Fischotter sind ebenfalls bedroht.

Was können wir tun?

Über WWF oder den NABU kann man Patenschaften für bedrohte Tierarten übernehmen und so einen Teil zum Erhalt der Vielfalt beitragen. Aber neben Spenden können wir auch tatkräftig anpacken: Indem wir Teile des Gartens wild wachsen lassen und Totholz anhäufen, bieten wir vielen Tieren Unterschlupf und Nahrung. Unter anderem dem Igel, der übrigens zum Tier des Jahres 2024 gekürt wurde. Dass ihm diese Ehre zuteil wurde, hat einen traurigen Grund: Auch der Igel gilt mittlerweile als bedroht. Noch steht er in der sogenannten Vorwarnliste, wenn wir nicht zügig handeln, wird er in die Kategorie „gefährdet“ auf der Roten Liste hochgestuft. Der Igel fühlt sich auf den Landwirtschaftsflächen von heute nicht mehr wohl, weshalb die Population in den Städten mittlerweile schätzungsweise neunmal so hoch ist.

Doch in deutschen Gärten lauert ein Feind: Mähroboter schreddern die Jungtiere auf grausame Art. Da der Igel nachtaktiv ist, würde es meistens schon genügen, den Mähroboter nicht zwischen Einbruch der Abenddämmerung und dem nächsten Morgen einzusetzen. Und noch ein Tipp für einen igelfreundlichen Garten: die stacheligen Kolleg:innen wandern gerne. Mauern und Zäune halten ihn davon ab, viel schöner und umweltfreundlicher sind sowieso Hecken. Und falls ihr doch einen Zaun habt, könnt ihr den Igeln mit einem kleinen Loch die Durchreise gewähren.