Überfischung

Leergefischte Weltmeere

Unsere Meere und Ozeane haben nicht nur mit Plastikmüll zu kämpfen, die Überfischung ihrer Bewohner stellt eine weitere ernstzunehmende Bedrohung dar. Wissenschaftliche Erhebungen liefern die Erkenntnis, dass von der kommerziell genutzten Fischanzahl über 30 % überfischt und sogar 60 % maximal befischt sind. Demnach werden deutlich mehr Fische gefangen, als dass sie sich vermehren, was die Fischbestände dramatisch schrumpfen lässt.

Folgen der Überfischung

  • Nicht nur die Bevölkerung der Speisefische wird durch Überfischung bedroht, auch andere Meereslebewesen wie Wale, Delfine oder Haie landen häufig als Beifang in Fischernetzen.
  • Millionen von Menschen sind von der Fischerei abhängig und sehen mit der Überfischung Existenzbedrohungen entgegen. Dies betrifft insbesondere Menschen in Entwicklungsländern.
  • Überfischung nimmt Meereslebewesen Nahrungsquellen bzw. natürliche Feinde, sodass sich die natürliche Nahrungsdynamik der Wasserbevölkerung verändert.
  • Die zunehmende Industrialisierung der Fischerei führt zu umweltzerstörerischen Fangmethoden. Der Einsatz großer Schleppnetze schadet beispielsweise Korallenriffen.
  • Fischernetze landen häufig im Meer und tragen so einen beachtlichen Anteil zur Vermüllung der Ozeane bei.

Die gesetzliche Lage

Politisch wird leider zu wenig für die Umweltverträglichkeit von Fischereibetrieben unternommen. Die beschlossenen Fangquoten gehen meist über die Empfehlungen von Wissenschaftler*innen hinaus, sodass Überfischung sogar legal ist. An dieser Stelle ist eine nachhaltig denkende Politik gefragt, die wissenschaftliche Erkenntnisse und das gesamte Ökosystem berücksichtigt. Dies ist für die Meeresgesundheit genau so wichtig wie für lokale Fischer*innen, welche von der Fischerei abhängig sind.

Was kann ich tun?

Die Grundlage eines nachhaltigen Fischkonsums bildet die Wertschätzung des Nahrungsmittels als Delikatesse. Laut WWF würde die Beschränkung des persönlichen Fischverzehrs auf einmal pro Woche eine Reduzierung des jährlichen Verbrauchs um 50 % mit sich bringen. Um den nachhaltigen Fischfang zu unterstützen, lohnt es sich zudem immer auf Bio-Lebensmittel sowie Umweltsiegel wie dem des Marine Stewardship Council (MSC) oder des Aquaculture Stewardship Council (ASC) zu achten. Der MSC zertifiziert nur Produkte, welche nicht zur Überfischung führen und das Ökosystem erhalten, während das ASC Siegel für umweltgerechtere Fischzüchtung in Aquakulturen steht. Eine Hilfestellung beim bewussten Fischkauf bietet außerdem der WWF-Einkaufsratgeber für Fisch und Meeresfrüchte, welcher diverse Fischarten entweder als gute Wahl, zweite Wahl oder eher zu vermeiden einstuft.

Quellen: Deutsche Meeresstiftung, WWF