Nachhaltige Abfallwirtschaft

Nachhaltige Abfallwirtschaft: Müll als Rohstoff

Abfalldeponien und Abwasseranlagen sind für ganze fünf Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich, so die Schätzungen des Weltklimarats. Und bislang ist nicht wirklich Besserung in Sicht, im Gegenteil: Wir produzieren jedes Jahr mehr Müll. Im Jahr 2018 hatten wir in Deutschland unglaubliche 535 Kilo pro Person zu verbuchen – und das war nur der Haushaltsmüll, Industrieabfälle also nicht mitgerechnet.

Was passiert mit unserem Müll?

Schon mal was von einer Abfallhierarchie gehört? Hinter diesem schönen Begriff steckt ein schlaues System: „Abfallvermeidung, Wiederverwendung, Recycling, Sonstige Verwertung, Beseitigung“ – nach diesem Prinzip wird in Deutschland mit Abfall verfahren. Anders als noch vor einigen Jahren, als Müll in der Regel nur beseitigt wurde und neue Produkte vorwiegend aus neuen Rohstoffen produziert wurden. Das Ziel: Eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft, in welcher möglichst wenig Müll beseitigt werden muss und stattdessen effizient wiederverwertet wird.

Gute Ansätze

Der beste Müll ist immer noch der, der gar nicht erst anfällt: Seit diesem Jahr gilt in der EU endlich das Verbot für Einwegplastik! Und wenn sich der Müll nicht vermeiden lässt, dann soll er wenigstens ein neues Leben bekommen: Altmetalll, Altpapier, Altglas aber auch Biomüll und zum Teil auch Kunststoff können recycelt werden. Das spart eine Menge Ressourcen und schont so die Umwelt: Für Produkte aus Altpapier werden zum Beispiel rund 60 Prozent weniger Wasser und Energie verbraucht, als für Produkte aus Frischfasern – für welche ja außerdem Bäume gefällt werden müssen. Experten sind sich jedoch einig: Wir könnten noch sehr viel mehr tun. Zwar ist Deutschland was die Mülltrennung angeht ein echtes Vorbild, die Verwertung könnte jedoch sehr viel effizienter sein.

Ein paar Tipps für nachhaltige Abfallwirtschaft

Auch als einzelne Personen können wir, abgesehen von der Mülltrennung, einiges tun, um eine nachhaltige Abfallwirtschaft zu unterstützen:

  • Wichtig: Elektrogeräte gehören unter keinen Umständen in den Hausmüll! Die darin verbauten Metalle (Gold, Wolfram etc) sind knappe Ressourcen, die unbedingt recycelt werden sollten.
  • Nachfüllen oder unverpackt kaufen: Klingt einfach, dennoch vergessen wir es zu oft. Auch, wenn wir nicht in der Nähe eines Unverpackt-Ladens wohnen, können wir zum Beispiel zu Nachfüllpackungen greifen: Das spart im Fall von Handseife zum Beispiel circa 60 Prozent Plastik.
  • Auf Langlebigkeit achten: Je höher die Qualität eines Produkts und je reparierfähiger es ist, desto besser!