Altkleider

Altkleider: Darauf solltest du achten

Laut Verbraucherzentrale werden Altkleider in Deutschland auf drei Arten entsorgt: 374.000 Tonnen landen jedes Jahr im Restmüll, immerhin 246.000 Tonnen werden privat weitergereicht und eine Million Tonnen, also 74 Prozent, landen in der Altkleidersammlung. Das entspricht etwa zwei Milliarden gespendeten Kleidungsstücken im Jahr. Klingt doch gut, oder? Wir füllen Altkleidersäcke um sie dann zum Container am Eck zu bringen, so haben wir das Gefühl, jemand anderem etwas Gutes getan zu haben und ein weniger schlechtes Gewissen auf der nächsten Shoppingtour. Doch das ist oft ein ziemlicher Trugschluss, denn nicht alle Annahmestellen für ausrangierte Kleider sind wirklich seriös.

Der Handel mit den Altkleider

Knapp 10 Prozent der Altkleider-Container werden illegal aufgestellt, schätzt der Dachverband FairWertung. Der Inhalt dieser illegalen Container wird für größtmöglichen Profit weiterverkauft, der gute Zweck spielt dabei kaum noch eine Rolle. Hochwertige Kleidung landet in Secondhand-Läden in Europa, etwa 40 Prozent der gespendeten Kleider werden aus Märkten im Mittleren Osten, Afrika und Mittelasien verkauft. Ob dies gut oder schlecht ist, da scheiden sich die Geister. Es wird zumindest vermutet, dass die eigene Textilindustrie in diesen Ländern unter der Billigkleidung aus Europa leidet. Kleidung, die so beschädigt oder gebraucht ist, dass sie nicht mehr getragen werden kann, wird recycelt, bekommt zum Beispiel ein zweites Leben als Innenverkleidung eines Autos. Und dann bleiben noch immer circa zehn Prozent, die tatsächlich als Müll entsorgt werden.

Seriöse Anlaufstellen

Die Verbraucherzentrale nennt verschiedene Siegel die versprechen, dass die Kleidung entweder fair und sozial gespendet wird, oder nachvollziehbar umweltschonend weiterverwertet. Verlässliche Altkleidercontainer tragen oft das Logo „FairWertung" oder das „BVSE Qualitätssiegel Alttextilsammlung". Übrigens: Auch wenn zum Beispiel das DRK gespendete Kleidung weiterverkauft, ist das nicht zwingend unseriös, auch wenn nur etwa zehn Prozent der Klamotten wirklich an Stellen landen, wo sie kostenlos an Bedürftige verteilt werden. Durch die Einnahmen des Verkaufs kann das DRK nicht nur die Prozesse wie das Sammeln, Sortieren und Verteilen bezahlen, sie finanzieren außerdem gemeinnützige Projekte damit.

Was gehört in den Container?

Oftmals werden die Altkleidercontainer als Müllabladeplatz missbraucht – das verursacht viel Arbeit und Ärger, denn der Müll muss dann kostenpflichtig entsorgt werden. Umso wichtiger, nur Dinge in den Container zu geben, die wirklich helfen. Das setzt auch eine gewisse Qualität voraus. Mit löchrigen Socken und zerschlissenen T-Shirts kann niemand mehr etwas anfangen. Verschmutzte und beschädigte Kleidung, einzelne oder abgetragene Schuhe, Elektroartikel, Teppiche und Stoffreste gehören nicht in den Container. Was rein darf, ist gut erhaltene Kleidung und Wäsche, Babykleidung, Plüschtiere, Accessoires wie Mützen, Taschen und Schals sowie Gardinen, Tischdecken und Bettwäsche. Schuhe sollten paarweise zusammengebunden werden. Wichtig ist auch, dass die Spenden sauber und gut in Säcken oder Tüten verpackt werden.

Die Dinge selbst in die Hand nehmen

Wenn du sicher gehen möchtest, dass deine Kleidung wirklich da ankommt, wo sie gebraucht wird, bringst du sie am besten selbst ins Sozialkaufhaus, zu Oxfam oder in eine Kleiderkammer. Tipp: Eine schöne, nachhaltige Tradition die man mit Freund:innen pflegen kann, ist einen Koffer mit Kleidungsstücken, die man nicht mehr tragen möchte, die aber noch richtig gut in Schuss sind, reihum weiterzugeben. Jede darf rausnehmen was ihr gefällt und tut rein was sie gerne weitergeben möchte. Der Koffer wandert das ganze Jahr über von einer zum nächsten.

Quellen: Verbraucherzentrale, Utopia, Spiegel