Ökobilanz

Ökobilanz – was ist das eigentlich?

Im Zusammenhang mit einem nachhaltigen Lebensstil und nachhaltigen Produkten ist immer wieder von der Ökobilanz die Rede. Aber was steckt denn nun genau hinter dem Begriff? Der Duden definiert die Ökobilanz als „a) bilanzierende Untersuchung auf Umweltverträglichkeit“ und „b) Bilanz der Auswirkungen eines bestimmten Produktes, einer bestimmten Handlung o.Ä. auf die Umwelt.“ Na gut, ein bisschen detaillierter dürfte es schon noch sein.

Von Tomate bis T-Shirt

Vermutlich warst du auch schon einmal in der Situation: Du stehst im Supermarkt und willst Tomaten kaufen. Es gibt welche aus den Niederlanden und welche aus Spanien. Nun fragst du dich: Welche Tomate ist umweltfreundlicher? Würde man nur den Transport kalkulieren, würde man zu den Tomaten aus den Niederlanden greifen. Aber wie sieht es mit anderen Faktoren aus, wie der Transportart, der Produktion, den Bodengegebenheiten? Alle Auswirkungen eines Produkts auf Wasser, Erde und Luft werden bei der Errechnung einer Ökobilanz berücksichtigt. Und wenn wir uns die Bilanz von Non-Food-Produkten anschauen, wird es noch ein wenig komplizierter, hier spielt nämlich auch die Lebensdauer eine Rolle. Man kann eine cradle-to-grave Analyse erstellen, also von der Wiege bis zum Grab: Rohstoffgewinnung, Herstellung und Verarbeitung, Transport, Nutzungsphase und schließlich Entsorgung. Wenn aber nun zum Beispiel ein T-Shirt recyclebar ist, lässt sich eine cradle-to-cradle-Analyse erstellen, da die Entsorgung wegfällt. Beim Avocadostore findest du viele recycelte Produkte von Marken, die Wert auf eine geringe Ökobilanz legen.

Die Ökobilanz unserer Handlungen

Aber, wie schon der Duden erklärt: Nicht nur Produkte, auch Handlungen haben eine Ökobilanz. Ob du von Frankfurt nach München mit dem Auto oder mit dem Flugzeug reist – das macht schließlich einen gewaltigen Unterschied. Auch ohne zu wissen, wie viel CO2 welche der beiden Varianten verursacht, kann man hier die richtige Entscheidung treffen. Das gilt auch für unseren Einkauf. Im Falle der Tomaten ist es etwas komplizierter, genauso beim Thema Verpackungen – man denke an die ewige Diskussion Tetra vs. PET vs. Glasflasche. Aber in den meisten Fällen brauchen wir gar keine Zahlen, um zu wissen, welches Produkt mehr oder weniger umweltschädlich ist. Wenn wir uns mit dem Thema beschäftigen, die Produktionsketten von Kleidungsherstellern hinterfragen und uns möglichst regional und saisonal ernähren – dann machen wir schon eine Menge richtig.