Low Waste

Low Waste, Minimal Waste und Zero Waste – don‘t waste your time!

Müll zu reduzieren, ist erst mal super. Punkt. Das kann man mit unterschiedlicher Konsequenz leben.
Zero Waste ist sozusagen der Überbegriff für eine Bewegung, die es zum Ziel hat, Müll zu vermeiden und unsere natürlichen Ressourcen bestmöglich zu schonen. Es ist mehr als purer Aktivismus, eher eine Philosophie und Lebenseinstellung, die umfassend den Blick auf nachhaltige und ressourcenschonende Alternativen lenkt. Eine Utopie, der man sich so weit wie möglich nähern möchte.
Low Waste und Minimal Waste sind dabei die Einstiegsvarianten. Es geht nicht darum, sofort alles zu verteufeln, sich mit einem sehr hohen Ziel zu geißeln und gar keinen Abfall mehr zu produzieren, sondern sich schrittweise auf einen alternativen Weg zu begeben: Was kann ich im Alltag tun, um möglichst wenig Müll zu produzieren? Ein Stoffbeutel statt der kleinen Tüten aus dem Supermarkt oder das feste Shampoo im Bad.

Refuse – reduce – reuse – recycle – rot

Ablehnen – reduzieren – wiederverwenden – recyceln – kompostieren. Das sind die fünf Gebote der Zero-Waste-Anhänger. Konkret heißt das:

  • Am besten gar keine Produkte in unnützen Verpackungen kaufen und damit den umweltschädlichen Praktiken ein klares Nein entgegensetzen.
  • Weniger ist mehr: Jede und jeder Deutsche schmeißt im Durchschnitt 85,2 Kilogramm Essen pro Jahr in die Tonne und kaufen 60 neue Kleidungsstücke, von denen einige ungetragen im Schrank hängen bleiben. Wie wäre es mit einer Klamottentausch-Party mit den Freundinnen?
  • Es muss nicht immer neu sein. Kein Einweggeschirr und To-go-Becher, Joghurt im Glas, Löcher in den Wollsocken stopfen – es gibt so viele Möglichkeiten zur Wiederverwertung.
  • Alte Möbel aufarbeiten, Flaschen als Kerzenständer benutzen, Müll gewissenhaft trennen und dem richtigen Recyclingsystem zuführen.
  • Hast du schon davon gehört, dass du auch in einer kleinen Wohnung ohne Garten mit einer Wurmbox kompostieren kannst?

Ja, du kannst was ändern!

Wenn ich keine Plastiktüte mehr benutze, was ändert das, wenn ich in der Fußgängerzone weiterhin so viele damit rumlaufen sehe? Es ändert etwas. Im kleinen, aber nicht ohne Wirkung. Vielleicht fällt es deinen Freunden auf, die sich wundern, dass du bei jedem Einkauf einen Stoffbeutel aus der Tasche ziehst oder im Unverpackt-Laden deinen Reis in ein Glas mit Schraubverschluss abfüllst. Ihr redet darüber, diskutiert, seid vielleicht nicht derselben Meinung – aber diese Gespräche stoßen ein Nachdenken über den eigenen sorglosen Umgang mit unseren (in vielerlei Hinsicht) endlichen Ressourcen ein. Wenn du dich weiter damit beschäftigst, wirst du merken, dass es bereits viele Menschen gibt, die den Grundsätzen von Zero Waste folgen. Jedes bisschen Müll, das nicht produziert wurde, macht einen Unterschied. Manchmal dauert es Jahre, bis sich das gesellschaftlich auswirkt, aber der lange Atem zahlt sich aus: Ab dem 3. Juli 2021 ist die Herstellung einer Reihe von Einwegplastik-Produkten EU-weit nicht mehr erlaubt.