Made in China, Bangladesch & Co – ist das automatisch schlecht?

Ob T-Shirt, Spielzeug oder Kosmetikprodukt – wenn wir einen Blick auf das Etikett werfen und dort Made in China, Kambodscha oder Bangladesch lesen, tendieren wir schnell dazu, das Produkt ins Regal zurückzulegen. Wir denken an Kinder- oder Zwangsarbeit, an Billigproduktion, Plastik und Umweltverschmutzung. Aber ist der schlechte Ruf immer gerechtfertigt? Spätestens seit der Brandkatastrophe in Rana Plaza, bei der über tausend Menschen starben, hinterfragen Konsumenten stärker die Herkunft ihrer Produkte. Das ist gut so, aber immer über das Produktionsland automatisch über Qualität und Produktion Schlüsse zu ziehen, ist nicht ganz korrekt.

Auf die Umstände kommt es an
Dass ein Großteil unserer Kleidung in Billiglohnländern produziert wird, ist Fakt. Aber unter welchen Umständen das geschieht, hängt von den einzelnen Unternehmen und Lieferanten ab. So unterstützt das Label LAMALVE zum Beispiel Frauen in Bangladesch, indem es ihnen gute und faire Arbeitsplätze bietet. Ähnlich geht das Label Hogla vor, welches Landarbeitern in Bangladesch neben einem fairen Lohn auch eine Unterkunft bietet. Die Marke „Schönes aus Indochina“ bietet genau das: schöne Upcycling-Taschen aus Reis- und Zementsäcken, in Kambodscha, Laos und Thailand fair produziert. Es sind Unternehmen wie diese, die dafür sorgen, dass wir guten Gewissens auch viele Produkte made in China, Bangladesch und Co kaufen können. Unternehmen, die Menschen nicht ausbeuten, sondern sie im Gegenteil befähigen, auf eigenen Beinen zu stehen. Viele fair produzierte Produkte findest du übrigens beim Avocadostore.

Die Lösung: Transparenz
Behaupten können Unternehmen freilich viel. Doch wer garantiert uns, dass das T-Shirt aus Kambodscha auch wirklich fair produziert wurde? Hier helfen Siegel wie „IVN Best“ und „Fairtrade Cotton“ weiter, die einen Mindestlohn für die Arbeiter sowie das Einhalten der ILO Kernarbeitsnormen garantieren. Diese Normen der International Labour Organisation sind Vereinigungsfreiheit und das Recht auf Kollektivverhandlungen, Beseitigung der Zwangsarbeit, Abschaffung der Kinderarbeit sowie ein Verbot der Diskriminierung in Beschäftigung und Beruf. Abgesehen von solchen Siegeln hilft es wie immer, selbst ein wenig zu recherchieren. Die meisten fairen und nachhaltigen Labels sind stolz auf ihre Standards und sollten kein Problem damit haben, ihre Produktion und Lieferkette transparent darzustellen.