Das Lieferkettengesetz

Das “Lieferkettengesetz” – Warum Nachhaltigkeit eine gute Lieferkette braucht

Wenn unsichere Arbeitsstätten im Ausland für die Produktion von Waren deutscher Firmen zu Unfällen führen oder die Umwelt Südamerikas durch den Verkauf sowie den Einsatz von in Europa verbotenen Pflanzenschutzmitteln geschädigt wird, ziehen sich noch immer viele Unternehmen mit ihren Gewinnen schadlos aus der Affäre. Wohl wissend, dass die Geschädigten wenige Chancen haben, gegen sie vor deutschen Gerichten zu gewinnen. Und tatsächlich gibt es unter diesen Unternehmen sogar welche, die sich das Thema “Nachhaltigkeit” in ihren Marketing-Aktionen auf die Fahne schreiben. Das Lieferkettengesetz soll Abhilfe schaffen und die zu echter Nachhaltigkeit gehörende Transparenz mit Fairness und Umweltschutz verpflichtend kombinieren.

Umweltschutz und Menschenrechte hören nicht an der Landesgrenze auf

Wer in Deutschland produziert, muss vielfältige Richtlinien einhalten: Arbeitnehmerrechte, Arbeitssicherheit und Umweltschutz sind wichtige Aspekte. Die Erfüllung der Arbeitgeberfürsorgepflicht und der Umweltschutz erhöhen die Produktionskosten. Viele Firmen weichen für die Kostenersparnis ins Ausland aus. Bevorzugt werden Länder, in denen die bei uns fixierten Mindeststandards nicht verpflichtend sind. Dort produzieren sie kostengünstig oder lassen ihre Produkte bei Lohnherstellern fertigen – ohne Rücksicht auf Herstellungsweise und Arbeitnehmersituation vor Ort.

Unternehmen, die sich um Fairness, Transparenz und Nachhaltigkeit bemühen, sind gegenüber diesen Mitstreiter, im Nachteil. Das Lieferkettengesetz soll die Vorteile gewissenlos agierender Firmen begrenzen und zugunsten von Transparenz, Fairness, Menschenwürde und Umweltschutz neue Vorgaben für alle Unternehmen bestimmen. Unternehmen, die in Billiglohnländern produzieren, sollen verpflichtet werden, für die Erfüllung wesentlicher Vorgaben zu sorgen – mit Sanktionen bei Nicht-Einhaltung und Übernahme einer Schadenshaftung.

Ein Lieferkettengesetz zum Schutz von Mensch und Umwelt

Durch das Lieferkettengesetz könnte die Pflicht zur Kür werden und in einer Win-Win-Situation für Firmen und Produktionsländer münden: Die Erfüllung der deutschen Vorgaben käme für produzierende Unternehmen in diesen Ländern immer noch deutlich günstiger als eine Produktion in Deutschland. Die Mitarbeiter würden von guten Arbeitsbedingungen und Chancen profitieren, die in ihrem Land noch nicht zur Regel gehören.

Dabei darf unserer Meinung nach die Einhaltung von Menschenrechten keine freiwillige Angelegenheit sein. Zwangsarbeit und Kinderarbeit sollten von deutschen Firmen ebenso wenig unterstützt werden wie Gewinne, die mit Schäden für Menschen und die Umwelt erkauft wurden. Dass gesetzliche Regelungen die bisherige Freiwilligkeit mit Transparenz und Fairness ersetzen müssen, wird mit einem Blick in die Schokoladenindustrie deutlich: Schon im Jahr 2000 versprachen die Verantwortlichen, die Kinderarbeit zu beseitigen. Dennoch arbeiteten 2018 im Kakaoanbau Westafrikas noch immer über 2 Millionen Kinder.

Für Fairness, Transparenz und eine gute Zukunft

Auch du kannst zu einer Verbesserung unserer Welt beitragen, beispielsweise durch deine Teilnahme an der Petition der Initiative Lieferkettengesetz. Weiterführende Informationen findest du auch unter hier, damit skrupellose Geschäftemacher nicht länger ungestraft mit der Gesundheit der Menschen und der Umweltzerstörung Gewinne machen.