Schonmal was von Cupro gehört? Falls nein, mach dir nichts draus, so dürfte es vielen Menschen gehen. Und das obwohl das Patent für das Material bereits Ende des 19. Jahrhunderts angemeldet wurde. Wir verraten dir, woran das liegt, worum es sich bei der Faser eigentlich handelt, worauf du beim Kauf achten musst und ob sie wirklich eine nachhaltige, vegane Alternative zu Seide darstellt.
Cupro oder auch vegane Seide genannt, ist eine regenerierte Zellulosefaser. Der Ausgangsstoff ist ein Abfallprodukt (Zellulose des Baumwoll-Linters) aus der Baumwollproduktion, welches mit einer Kupfer-Ammoniak-Lösung aufbereitet wird. Früher wurden diese Fasern in Glühlampen eingesetzt, dann auch in der Textilindustrie und unter anderem für Fallschirme im Zweiten Weltkrieg. In Deutschland gab es zwei große Cupro-Produzenten: J.P. Bemberg und Vereinigte Glanzstoff-Fabriken. Doch da die herkömmliche Herstellung von Cupro mit einer enormen Belastung für Mensch und Umwelt einhergeht, wurde die Produktion für lange Zeit verboten.
Bis ein Japaner namens Asahi Kasei eine gute Idee hatte: die Cupro-Produktion mit geschlossenen Wasserkreisläufen. So kann das verwendete Kupfer zu fast 100 Prozent aus dem Abwasser gewonnen und wiederverwendet werden. Der Produktionsprozess berücksichtigt also die Bedürfnisse der Umwelt. Das Curpo, welches mittels dieses Verfahren hergestellt wird, wird nun unter dem Namen Bemberg Cupro vertrieben.
Das neue Bemberg Cupro ist zwar nach dem historischen Produzenten benannt, aber umweltfreundlicher. Der bereits erwähnte Wasserkreislauf schont beispielsweise Umwelt und Menschen. Außerdem entsteht bei der Produktion kein Mikroplastik und die Faser ist biologisch abbaubar. Nach eigenen Angaben des japanischen Chemiekonzerns stammen außerdem 40 Prozent der benötigten Energie aus erneuerbaren Quellen. Weiteres Plus: Das Material wird durch unabhängige Organisationen wie den Global Recycled Standard oder das EU Ecolabel zertifiziert. Dies bedeutet, dass die gesamte Lieferkette von der Rohstoffbeschaffung über die Produktion bis hin zum Endprodukt transparent und nachverfolgbar ist. Außerdem wird bei der Produktion sehr großer Wert auf soziale Verantwortung entlang der gesamten Lieferkette gelegt, das beinhaltet z. B. die Einhaltung von hohen Arbeitsstandards, den Schutz der Rechte der Arbeitnehmer:innen und faire Arbeitsbedingungen.
Auf Grundlage dieser strengen Richtlinien haben wir uns dafür entschieden, ausgewählte Fair Fashion aus Bemberg Cupro bei Avocadostore anzubieten. Denn die Faser bietet unter Einhaltung der oben aufgeführten Standards viele Vorteile und kann daher durchaus als nachhaltige und vegane Alternative zu tierischer Seide betrachtet werden.
Teile aus Bemberg Cupro findest du z. B. bei der Lingerie-Marke Coco Malou oder dem spanische Label Suite 13 – sie nutzen Bemberg Cupro für schöne Kleider und Jumpsuits in seidig-glänzender Optik. Denn das ist das Tolle an Cupro: es erinnert tatsächlich an Seide, fühlt sich weich und glatt an und eignet sich dank seiner atmungsaktiven und feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften hervorragend für Sommerkleidung und Unterwäsche.
