Wann ist Leder nachhaltig?

Die Lederindustrie heute

Für Schuhe, Taschen oder Möbel stellt Leder ein sehr beliebtes Material dar: Es sieht hochwertig aus, hält lange und fühlt sich schön an. Die steigende Nachfrage hat jedoch dazu geführt, dass die Lederherstellung heute häufig in Billiglohnländer verfrachtet und unter gefährlichen Bedingungen durchgeführt wird. Die chemischen Stoffe, welche hier zum Einsatz kommen, sind nicht nur für die Arbeiter*innen schädlich, sie können auch das Endprodukt giftig und sogar krebserregend machen.

Folgen für Umwelt und Menschen
Um Leder langlebig und zart zu bekommen, wird die herkömmliche Variante chemisch gegerbt. Insbesondere in asiatischen Billiglohnländern mit fehlenden Arbeitsschutz- und Umweltstandards ist dieser Prozess gefährlich. Dort fehlt es nicht nur an Schutzkleidung, sodass die Arbeiter*innen Tag für Tag in Kontakt mit den giftigen Stoffen kommen, zudem arbeiten oft Minderjährige in den Fabriken. Auch der anwohnenden Bevölkerung und der Umwelt wird durch verschmutzte Luft, verseuchtes Wasser und Böden geschadet. Die Tierhäute für Lederprodukte sind zudem schon lange kein Nebenprodukt der Fleischindustrie mehr und die Nutztierhaltung steht sowieso aufgrund schlimmer Bedingungen und Umweltschädlichkeit in der Kritik.

Nachhaltige Lederherstellung
Insbesondere die Schäden durch die chemische Gerbung können mithilfe pflanzlicher Alternativen ganz einfach vermieden werden. Pflanzlich, oder „vegetabil“, gegerbtes Leder ist zwar etwas kostspieliger, jedoch deutlich schonender für die Umwelt sowie gesünder für Arbeiter*innen und Endverbraucher*innen. Ein Schritt in Richtung Nachhaltigkeit stellt zudem die Beschränkung auf Abfallprodukte der Fleischindustrie dar. Darauf wird beispielsweise bei Produkten geachtet, welche durch den Naturleder Standard des internationalen Verbands der Naturtextilwirtschaft (IVN) zertifiziert sind. Dieses Siegel versichert zudem den Verzicht auf die besonders schädliche Chromgerbung und zertifiziert vorwiegend pflanzlich gegerbte Produkte.

Was gibt es für Alternativen?
Am Ende stammt Leder immer von toten Tieren und ist somit aus Perspektive des Tier- sowie Umweltschutzes fragwürdig. Kunstleder stellt hier die tierfreundlichere Alternative dar, kann den Aspekt der Umweltfreundlichkeit durch den Einsatz von Kunststoff jedoch nicht unbedingt erfüllen. Zum Glück gibt es mittlerweile pflanzliche Materialien, welche ebenso langlebig und hochwertig sind wie Tierleder. Das Avocadostore Sortiment bietet zum Beispiel lederähnliche Produkte aus Teakblättern, Ananasfasern oder Papier. Zudem findet man hier ebenfalls pflanzlich gegerbte Tierlederprodukte, bei denen besonders auf Nachhaltigkeit geachtet wird.

Quellen: Albert-Schweitzer Stiftung, Naturtextil