Interview mit Nora von mimycri
Was macht ihr bei mimycri?
Nora: Ich bin Nora, eine der zwei Gründerinnen von mimycri. Wir sind eine social Brand, die sich für eine nachhaltigere und integrative Gesellschaft einsetzt. Unser Team besteht aus Menschen mit und ohne Fluchterfahrung und gemeinsam stellen wir stylische Taschen und Rucksäcke aus kaputten Schlauchbooten und anderem Material her. So können wir faire Arbeitsplätze für auf dem Arbeitsmarkt diskriminierte Menschen schaffen und gleichzeitig Material wiederverwerten, das sonst weggeworfen würde.
Was steht hinter mimycri?
Nora: Bei mimycri geht es um einen Perspektivwechsel – wenn wir anfangen, Dinge und Situationen in einem anderen Licht zu sehen, eröffnet sich uns eine ganz neue Welt von Möglichkeiten. Unsere Geschichte hat angefangen, als ich zusammen mit meiner Kollegin Vera auf den griechischen Inseln als Freiwillige geholfen habe, Geflüchtete willkommen zu heißen. Wir haben mimycri gestartet, um Menschen, die ihr Zuhause verlassen mussten, dabei zu helfen, ein neues Leben in einem neuen Land aufzubauen. Gleichzeitig setzen wir uns für eine nachhaltigere Welt ein und verwenden nur Materialien, die bereits existieren. Unsere Taschen sind wahre Gesprächsstarter: sie erzählen die Geschichten ihrer Schneider:innen und machen auf das Thema Zwangsmigration aufmerksam.
Wie kann jede:r von uns Geflüchtete unterstützen?
Nora: Es ist wichtig, dass über das Thema Migration und Flucht gesprochen wird. Viele Menschen sind weiterhin gezwungen, ihre Heimat zu verlassen und es hilft schon viel, das eigene Umfeld auf diese Situation aufmerksam zu machen. Außerdem ist es sehr wirksam, sich an Politiker:innen und Abgeordnete zu wenden, um sie aufzufordern, eine humanere Asylpolitik und sichere Fluchtwege zu schaffen. Man kann auch an Organisationen spenden, die sich für geflüchtete Menschen einsetzen, wie z. B. Sea Watch. Und auch wir teilen auf unseren Kanälen regelmäßig konkrete Dinge, die man tun kann, um Geflüchtete zu unterstützen.
Juni 2023
