Kompostieren

Multitalent Kompost

Bei der Kompostierung handelt es sich eigentlich um das älteste und zugleich simpelste Recyclingverfahren der Welt. Schon seit Millionen von Jahren verrotten die Abfälle der Natur und werden zu Humus umgewandelt. Dabei wird das organische Material unter Einfluss von Luftsauerstoff von Bodenlebewesen abgebaut und setzt wertvolle wasserlösliche Mineralstoffe frei. Der so entstehende Kompost enthält wichtige Elemente für das Pflanzenwachstum wie Phosphor oder Stickstoff und ist ein natürlicher Dünger und Bodenverbesserer.

Bioabfallwirtschaft Deutschland

Bei fast 40% des im Haushalt anfallenden Mülls handelt es sich um organische Küchen- und Gartenabfälle. Aus diesem Grund stellt die getrennte Sammlung und Verwertung des Biomülls ein wichtiger Bestandteil der modernen Kreislaufwirtschaft dar und ist seit 2015 Pflicht in Deutschland. Der Inhalt der Biotonnen wird entweder in großen Kompostierungsanlagen zu Kompost verarbeitet, um als Ersatz zu Mineraldünger und Torf zu dienen. Oder aber der organische Abfall wird zunächst in Biogasanlagen energetisch verwertet, bevor die Gärreste als Dünger für die Landwirtschaft verwendet werden. Bei beiden Verfahren können am Ende mineralische Düngemittel eingespart und natürliche Ressourcen geschont werden.

Bioabfälle trennen ist wichtig!

Unser Bioabfall ist also ein wertvoller Rohstoff. Um ihn sachgemäß zu Kompost sowie Energie und Strom weiterverarbeiten zu können, ist eine gewissenhafte Mülltrennung unabdingbar. Plastik, Metall oder Glas sollten auf keinen Fall in der Biotonne landen, denn das spätere Aussortieren ist sehr zeit- und kostenaufwendig. Dort hinein gehören vielmehr alle Küchenreste tierischer oder pflanzlicher Herkunft sowie Gartenabfälle. Hier auf Avocadostore findest du praktische kompostierbare Müllbeutel für deinen Bioabfall. Aber Achtung: Nicht alle Kompostieranlagen vertragen diese. Informiere dich diesbezüglich am besten bei deinem örtlichen Entsorgungsunternehmen. Dort erfährst du auch, was genau in die Biotonne gehört, da es dabei durchaus regionale Unterschiede gibt.

Schon gewusst?

Du kannst natürlich auch deinen eigenen Komposthaufen im Garten anlegen, um direkt selbst Humus zu produzieren. Allerdings sollte dies lediglich eine Ergänzung zur normalen Biotonne darstellen, da gekochte Speisereste nicht unbedingt nicht auf den heimischen Kompost gehören. Vor allem Fisch und Fleisch können Ratten und andere Tiere anlocken.

Wer keinen Garten hat und trotzdem nicht auf das eigene Kompostieren verzichten möchte, kann sich beispielsweise einen Bokashi Eimer zulegen. In dem ursprünglich aus Japan stammenden Gefäß kann man seine organischen Abfälle mithilfe von Mikroorganismen luftdicht und geruchsfrei fermentieren. Durch einen kleinen Hahn kann die entstehende Flüssigkeit abgelassen und verdünnt als Flüssigdünger verwendet werden. Das Endprodukt, ein mineralstoffreiches aber saures Biomaterial, ergibt anschließend in Kombination mit Erde nährstoffreicher Humus.

Eine weitere Möglichkeit direkt Humus in einer kleinen Wohnung selbst zu gewinnen bietet dir zudem eine Wurmbox. Dabei handelt es sich um eine Kiste, in der spezielle Kompostwürmer in Symbiose mit Bakterien deine Küchenabfälle in ihre Grundsubstanzen zerlegen. Bei richtiger Handhabung ist dieser Vorgang geruchlos und beschert dir eine Menge neuer glücklicher Haustierchen.