Tierversuche

Tierversuche für Kosmetika

Schon seit 1998 sind Tierversuche für die Entwicklung von Kosmetika in Deutschland verboten. Doch ein allumfassendes Gesetz zum Verbot von Tierversuchen bei Kosmetika wurde erst 2013 EU weit ausgesprochen. Dennoch ist es ein Fakt, dass weltweit immer noch Tierversuche für Kosmetik durchgeführt werden. Die Regelung von 2013 ist teilweise uneindeutig. Es wurde verboten „Kosmetikinhaltsstoffe“ an Tieren zu testen, nun werden manche Inhaltsstoffe lediglich als „Chemikalien“ gelistet, die wiederum an Tieren getestet werden dürfen. Auch die Verlagerung der Versuche in nicht EU-Länder ist ein Schlupfloch, welches, laut vielen Kritikern, genutzt werden kann, um weiterhin Tierversuche durchzuführen.

Anstelle von Tieren werden mehrere Methoden getestet, um auf die Tierversuche zu verzichten. Die ätzende Wirkung von Stoffen oder eine schädliche Wirkung durch Sonneneinstrahlung werden derzeit schon anders getestet. Weitere Methoden sind momentan noch in der Entwicklung und bisher noch nicht offiziell anerkannt. Tierversuchsfreie Kosmetik zu verwenden ist ein wichtiger Schritt in eine gesündere Gesellschaft.

Tierversuche in der Forschung

Wie bereits erwähnt, werden Tierversuche aber auch in vielen anderen, vor allem medizinischen, Bereichen angewendet. Darunter fallen beispielsweise die Entwicklung von Medikamenten und Impfstoffen, Krebsforschung, Herz- und Transplantationschirurgie, aber auch veterinärmedizinische Aspekte, zur besseren Behandlung von kranken Tieren.

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat eine Statistik erstellt, die zeigt, dass 99,15% der Tiere für die Ernährung von uns Menschen genutzt werden. Für die Jagd beträgt die Zahl 0,50% und die fehlenden 0,35% finden sich in der Verwendung von Tieren für wissenschaftliche Zwecke wieder. Auch wenn diese Zahl gering scheint, so nehmen diese Versuche und Tests einen umstrittenen und großen Bestandteil in unserer Gesellschaft ein. Die Grundlagenforschung spielt in der Forschung eine der wichtigsten Rollen und die Tierversuche, die in diesem Gebiet stattfinden, sollen dabei helfen Störungen bei Mensch und Tier zu verstehen und zu behandeln. Sie ist außerdem ein Grundbaustein für jede weitere der oben genannten Forschungen. Aber auch hier müssen Richtlinien und Gesetze eingehalten werden. Vielen gehen diese Gesetze und Schutzmaßnahmen noch nicht weit genug und beinhalten zu viele Ungenauigkeiten und Ausnahmen, als dass sie wirklich konkret und dauerhaft angewendet werden.

Fest steht auch, dass der erste Weg immer ohne Tiere versucht werden sollte. Es gibt auch in diesen Bereichen vielversprechende alternative Testmethoden, die anstelle von Tierversuchen genutzt werden können. Es können schmerzfrei Zellen von Menschen und Tieren entnommen werden, die dann für einige Versuche verwendet werden können. Durch dieses Verfahren sind die Zahlen der Versuchstiere auch bereits zurückgegangen (2017 nahm die Zahl im Vergleich zum Vorjahr 1,7% ab). Und diese Alternativen werden stetig weiterentwickelt, um Tierversuche in jedem Bereich immer weiter zu reduzieren.

Quellen: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Deutsche Forschungsgemeinschaft, Deutscher Tierschutzbund, Deutsches Referenzzentrum für Ethik in den Biowissenschaften, Max Planck Gesellschaft